Das
Künstler-Paar Ragnhild Becker und Gunar Seitz aus Friedrichshafen
hat angekündigt, erneut Visitoren nach Langeoog zu bringen.
Die Gipsfiguren reisen seit Jahren um die Welt. Wie, wo und
wann sie ausgesetzt werden, bestimmt jeder Aufsteller selbst.
Ragnhild Becker und Gunar Seitz sind ab Sonntag, 31. Oktober
für eine Woche auf Langeoog, um ihre Figuren auf Reisen
zu schicken. Wer sie findet, darf sie mitnehmen und verändern;
eigene Installationen sind mit den Visitors möglich. Jeder
Aufstellende gibt seine Figuren frei. Die Objekte haben keine
Besitzer, sie entziehen sich dem Kunstmarkt.
1990 entstand die Idee zu den kleinen Gipsfiguren, seit
der documenta X 1997 werden sie an öffentlichen Plätzen
aufgestellt, inzwischen sind sie auf allen Kontinenten in
73 Ländern zu finden. Am Chimborazo steht in
4800 Metern der höchstgelegene und im Death Valley auf
-86,5 Meter unter dem Meeresspiegel der tiefstgelegenste
Visitor. Der südlichste Visitor steht am Kap in Südafrika
und der nördlichste in North Pole Alaska. Der erste
Meeres-Unterwasser- Visitor befindet sich südlich von
Korsika und einer schwebt sogar an Bord von Radarsatellit
TerraSAR-X im Weltraum.
Vor zwei Jahren erlebte Langeoog (Fotos) nach Amrum die
zweite große Visitor-Invasion. Der Gedanke auf der
Insel fürs Leben 100 der kleinen Figuren aufzustellen,
entstand durch die Sendung Landpartie mit Heike Götz,
die im August von Langeoog berichtet hatte. Ragnhild Becker
und Gunar Seitz stellten auf Langeoog weiße Visitoren
und blaue Sea-Visitoren mit Schnorcheln auf, von denen es
nur wenige an den Küsten gibt.
Die ganze Aktion ist ein wachsendes Kunstwerk auf Zeit,
an dem jeder spontan mitwirken
kann, oft ohne es zu wissen.
Auf der Internet-Seite www.art-3.info findet
man viele Informationen zum Projekt, aber auch Daten von
Reisen, die Visitoren bisher unternommen haben. Dafür
hat jeder Visitor eine Nummer unter dem Fuß, durch
die er genau bestimmt werden kann.
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